Ein Gedicht: „Alsfelder Plasterstei“
Sie passen auch zu Stöckelschuhen: die Pflastersteine aus der Konditorei.
Sie gehören zum Stadtbild wie die mittelalterlichen Fassaden und das einmalige Rathaus: die Pflastersteine auf dem Marktplatz und in den Gassen, die zwar wunderschön aussehen, aber das Gehen mitunter zu einer Kunst für sich machen. Eine Kunst für sich ist auch die Confiseriekunst der Konditormeisterin Birgit Günther. Sie hat aus dem Alsfelder Urgestein eine Köstlichkeit geschaffen, eine feine quadratische Praline mit einer Füllung aus Vanilletrüffel und Karamellsoße, verschlossen mit einem Florentiner Deckel – ein Alsfelder Pflastersein der besonders leckeren Art, ein süßes Gedicht, das auch den Heimatdichter Hieronymus Caesar zu einem solchen inspirierte:
Alsfelder Plasterstei‘
Nein, unser Plaster iß net „heiß“
wie jede(r) hier in Alsfeld weiß!
Unn allzu deuer auch net, gell!
das sei betont an dere Stell‘!
Nur bucklig-holprig isses halt.
Zur Altstadt baßt doch kein Asphalt!
Das wär d’m Still zuwider ja!
Drum iß d’s Koppstei’plaster da!
Fier spitze „Pfennig-Absätz“ iß
dasselwe ja e Ärjernis,
genau so wie fier Stöckelschuh
Kann da d’s Plaster was dezu….?
Sonst kriegt, wer hier sich fortbewegt,
gewiß kei‘ Stei‘ in Weg gelegt,
wobei sein Weg sich jedermann
mit guude Vorsätz plastern kann.
Die Plasterstei‘ aus Blaubasalt
sinn wohlbekannt bei jung unn alt.
Danewe kenne wir im Ort
indesse noch e anner Sort.
Die iß, aus anner’m Material,
e Gaumenfreude allemal,
wonach m’r sich die Lippe leckt,
wenn m’r gemerkt hat wie die schmeckt!
Die „Plasterstei'“ besond’rer Art,
reichlich mit Wohlgeschmack gepaart
von Meisterhand mit Renommee,
gibt’s als Konfekt in Günthers Café!
Hieronymus Caesar